Wenn wir von Wildschutz sprechen, unterscheiden wir in drei Bereiche.
Einerseits der Schutz des Wildes vor negativen Einflüssen wie Krankheiten, Hunger, unnatürlich vielen Raubfeinden, Wilderern und
übermäßiger Naturnutzung
Der Jäger ist jagdgesetzlich verpflichtet das Wild vor vorsätzlicher Beunruhigung oder jeder Verfolgung zu schützen. Dies beinhaltet auch das
Berühren und Aufnehmen von Jungwild durch unbefugte Personen. Haben Sie als Hundehalter, Reiter, Wanderer oder Tourengeher bitte Verständnis für die Jäger, wenn diese Sie höflich auf die
Bedürfnisse der Wildtiere ansprechen und helfen Sie mit, eine lebenswerte Natur möglichst störungsfrei zu erhalten.
Andererseits sind land- und forstwirtschaftliche Kulturen vor dem Einfluss des Wildes zu schützen (durch angepasste
Wildbestände bzw. technische Hilfsmittel).
Einfluss des Wildes auf land- und forstwirtschaftliche Kulturen
Durch die menschliche zum Teil intensive Nutzung der Natur und die Umwandlung in eine Kulturlandschaft hat sich ein Konkurrenzverhältnis
zwischen den Menschen und den wildlebenden Tieren entwickelt. Wildtiere nutzen zum Beispiel die gleichen Feldfrüchte oder Baumtriebe als Nahrung, die der Land- oder Forstwirt ebenfalls nutzen
möchte, ja sogar nutzen muss, um sein Einkommen zu erwirtschaften. Ein gewisser Einfluss von Wildtieren ist dabei unproblematisch und fällt in vielen Bereichen gar nicht auf. Dieser ist sogar
natürlich, denn Pflanzen haben Strategien gegen übermäßige Nutzung entwickelt.
Wenn im Forst möglichst naturnah und mit Hilfe der Naturverjüngung gewirtschaftet wird, stellt sich meist ein derartiger Überfluss an Nahrung
ein. Dadurch können sogar mehr Pflanzen durch das Wild genutzt werden, ohne dabei zu starken Einfluss oder gar Schaden zu verursachen. Wichtig dabei ist selbstverständlich ein an den
Lebensraum angepasster Wildbestand, der richtig bejagt und während der vegetationsarmen Zeit artgerecht gefüttert werden muss.
Sonderkulturen auf Feldern oder die Umstellung von Nadelwälder in Mischwälder bedeuten meist zusätzliche Schutzmaßnahmen mit Hilfe technischer
Mittel. Denn selbst wenige Tiere einer Art können bestimmte Gemüsearten schädigen oder die Umstellung auf Laubmischwald verhindern. Dabei kann Flächenschutz, also Zäune, zum Einsatz kommen
oder es wird sogenannter Einzelschutz, z.B. chemische Verbissschutzmittel oder Fegesäulen, verwendet, um die menschliche Zielsetzung zu erreichen.
Weiters ist die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern möglichst zu optimieren, um Kollisionen mit Wildtieren oder waghalsige Ausweichmanöver zu
vermeiden.
Achtung Wildwechsel!
Dieser Aufruf mittels Verkehrszeichen an prädestinierten Straßenabschnitten ist wohl Warnung Nummer 1 für Straßenverkehrsteilnehmer wenn es
darum geht Wildunfälle zu vermeiden.
Viele Tiere werden in der Dämmerung oder Dunkelheit aktiv. Vor allem im Frühjahr oder Herbst, wo die Tage kürzer sind und der Hauptverkehr in
diese Zeit fällt, erhöht sich die Gefahr eines Verkehrsunfalls mit Wildtieren!
Die Hauptursache für Kollisionen mit Wildtieren ist nicht angepasste Geschwindigkeit.
Doch was kann der Autofahrer tun, um Wildunfälle zu vermeiden?
- Warnzeichen „Achtung Wildwechsel“ beachten!
- Tempo reduzieren und – insbesondere bei Walddurchfahrten – stets bremsbereit sein!
- Wild quert selten einzeln die Straße; dem ersten Tier folgen meist weitere!
Damit gibt man den Tieren ausreichend Zeit, aus dem Gefahrenbereich zu entkommen und schützt so sich selbst, andere Verkehrsteilnehmer sowie das
Auto!