Die Jägersprache

Die Jägersprache oder Waidmannssprache ist als Sondersprache eine Fachsprache, oder auch Berufssprache, die sich aus Fachwörtern aus dem Bereich der Jagd bildet und von Jägern als solche benützt wird.

Im deutschen Sprachraum hat die Jägersprache allgemeine Gültigkeit. Es gibt jedoch regionalspezifische Ergänzungen

Die Jägersprache ist natürlich keine eigene Sprache im sprachwissenschaftlichen Sinne, sondern resultiert aus der genauen Beschreibung von Naturbeobachtungen und den Zeichen des zu erlegenden Wildes.

Bereits im 12. Jahrhundert entwickelte sich die „Jägersprache“ als eine Art Gilden bzw. Zunftsprache der Berufsjäger. Sie war Ausdruck von Wissen und gleichzeitig ein Zeichen der Verbundenheit innerhalb der Jägerschaft. 

Zu dieser Zeit gab es bereits 20 sogenannte „Hirschzeichen“, die ab dem 12. Jahrhundert  bis heute auf 72 Zeichen anstiegen.

Im 17. und 18. Jahrhundert kamen die Ausdrücke aus der „Niederwildjagd“ dazu bzw. wurden die Fachausdrücke und dem Zeitgeist entsprechende Formulierungen verwendet.

Viele Redewendungen sind schon etliche Jahrhunderte im Gebrauch und teilweise auch in die Umgangssprache übernommen worden wie zB: „ eins hinter die Löffel geben“, „wissen wie der Hase läuft“ oder „ das ist mir durch die Lappen gegangen.“

Ein Anderer sehr interessanter Ansatz ist derjenige, dass das Jägerlatein sich aus dem Aberglauben heraus entwickelt hat. Um nicht die eigentliche Sprache zu verwenden, und damit den Wald und das Wild zu warnen, wurden einfach Fantasie- bzw. Ersatzworte verwendet.

Die aktuelle Jägersprache ist zu einer Fachsprache geworden, die zur genauen Verständigung dient, und umfasst ungefähr an die 3.000 Ausdrücke.

Wird diese jedoch benutzt, um Nichtjäger von der Kommunikation auszuschließen, ist dies dem Ansehen der Gilde sicher nicht zuträglich.

In der heutigen Zeit dient die Jägersprache nicht unwesentlich zur Erhaltung des jagdlichen Brauchtums.